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11 Fragen

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Seit einigen Tagen kursiert eine Art Kettenbeitrag auf twitter. Man soll 11 Fragen beantworten und darf dann 11 eigene Fragen entwerfen und 11 Blogger nominieren, die wiederum diese 11 Fragen beantworten können. Zumindest, soweit ich das Ganze verstanden habe. Leider habe ich den Anfang und den eventuellen Zweck der Aktion nicht mitbekommen (Vielleicht klärt mich / uns noch mal jemand auf, der besser Bescheid weiß? Bitte in das Kommentarfeld schreiben und mir schicken. Danke!). Und obwohl ich eigentlich hier lieber Geschichten erzähle (was ich öfter tun sollte, ich weiß), will ich doch die Gelegenheit nutzen und diese 11 Fragen beantworten. Denn bei einigen handelt es sich um sehr intelligente Fragen, die ich schon lange mal beantworten wollte. Außerdem hat sie sich ein sehr netter Mensch ausgedacht, mit dem ich sogar schon gemeinsam Rennrad gefahren bin. Das war zwar in Vor-llamaracing-Zeiten, aber damit wäre ja trotzdem der Haken geschlagen. Also danke für die Nominierung, Jens Ole (hier die 11 Fragen, die Jens Ole beantwortet hat). Und los.

Grönemeyer oder Fanta 4?

Zu einer Antwort gezwungen würde ich sagen: Fanta 4. Ich kann mich da schwer festlegen, und wenn man die Fanta 4 fragen würde, würden die wahrscheinlich Grönemeyer sagen. Es kommt eben darauf an, wie oder wie tiefgründig man die Frage verstehen möchte. Ich entscheide mich dafür, diese als Frage nach dem persönlichen Musikgeschmack zu lesen, und da kommen mir die Fantastischen Vier eindeutig mehr entgegen. Ich habe mit Rapmusik meine Jugend verbracht. Wenn ich höre, was mancher selbsternannte Rapper (ich denke besonders an einige Vertreter aus Berlin an dieser Stelle) an Wörtern zusammenreiht und dann behauptet, es würde sich reimen, dann kann ich nur sagen: nochmal Lauschgift anhören und dann ein paar Jahre in den Keller gehen zum Üben. Aber die Jugend von heute scheint ja in dieser Hinsicht anspruchslos zu sein, leider. Hauptsache es werden genügend Anglizismen im Text deplaziert.

Ein kostenloses One-way-Ticket zum Mars, um mit anderen Menschen aus aller Welt in einem bescheidenen Leben eine Kolonie aufzubauen – würdest du auf den Deal eingehen?

Auch diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten wie sie zunächst klingen mag. Weltraum, Mars, unbekannte Planeten, klingt toll! Aber mal ehrlich: über den Mars ist schon ziemlich viel bekannt, der hat nicht mal eine dunkle Seite wie der Mond. Von daher, was soll man auf dem Mars? Was ich daran noch am spannendsten finde, ist, wie solch ein Unterfangen technisch realisiert werden wird. Denn dass Menschen zum Mars reisen werden, das steht für mich außer Frage. Von der technischen Seite dieser Mission werde ich wohl hier auf der Erde alles mitbekommen, was mich interessieren könnte. Kein Grund, deswegen in ein Spaceshuttle zu steigen.
Die andere Seite der Frage rührt eher am Pioniergeist. Irgendwo der Erste sein, etwas sehen, was noch kein Mensch gesehen hat, eine neue Welt kolonisieren. Wie die Siedler anno dazumal in Amerika oder Australien (mal davon abgesehen, dass da überall schon Leute gewohnt haben, was beim Mars eher unwahrscheinlich ist). Klingt auch toll, irgendwie. Hinterfragt man jedoch, was der Antrieb dieser Leute war, so war das doch in den allermeisten Fällen das Elend daheim. Hunger, Krieg, Alternativlosigkeit. Gut, der eine oder andere echte Abenteurer (oder Halunke) mag auch dabei gewesen sein, aber im Großen und Ganzen kann man vermutlich behaupten, dass die Leute nicht in die Ferne gezogen wurden, sondern wohl eher getrieben. Und so schlecht es in unserem Land um einige Dinge bestellt sein mag: Für mich kein Grund, hier wegzugehen. Zumal ich wette, dass die Amis es so einrichten würden, dass auf dem Mars einer von denen immer das letzte Wort hätte. Wie hier auf der Erde auch.
Für mich wäre also lediglich die technische Seite so einer Marsmission interessant. Mir geht es um Wissenserweiterung. Und dazu müssen wir keine richtigen Menschen auf den Mars schicken, meine ich. Ich bleibe hier.

Computerspiel, Brettspiel, ein Film oder ein Buch… womit würdest du deine Freizeit verbringen, wenn du nicht vor die Tür gehst?

Mit einem Buch. Ich bin hochgradig suchtgefährdet, was Computerspiele angeht, deshalb lasse ich die Finger davon. Und meine Bücherliste wächst sowieso schneller, als ich sie abarbeiten kann. Früher war das anders. Früher, als ich noch Schüler und dann Student war und noch keine Familie hatte (außer meinen Eltern) und alle diejenigen bemitleidet habe, die am Abend nie über ein paar wenige Seiten hinauskamen. Heute brauche ich selbst meist ewig für ein durchschnittlich dickes Buch. Leider.

Ausgehend von Frage 3, welches wäre dein bisheriges/r Lieblingsspiel, – film oder -buch?

Das wechselt öfters, aber eines der erzählerisch absoluten Highlights der letzten Jahre war wohl Der Schatten des Windes von Carlos Ruiz Zafón. Ich habe selten eine so atmosphärisch dichte Geschichte gelesen. Zu den beiden Nachfolgern des Buches, Das Spiel des Engels und Der Gefangene des Himmels kann man geteilter Meinung sein, weil diese ein wenig nachlassen, aber ich finde sie auch absolut lesenswert.

Gibt es ein Buch aus deiner Schulzeit, das du auf deinen persönlichen Index setzen möchtest?

Antigone. Das erste Schulpflichtbuch, das ich nicht gelesen habe. Gehasst habe ich es trotzdem. Oder gerade deswegen.

Gibt es eine Sportart, die du mit Zeit und Geld gerne mal ausprobieren würdest?

Golf. Man kann bei jedem Wetter an der frischen Luft spazieren gehen und es gibt einige Golfplätze mit einer wirklich spektakulären Aussicht. Das Riskio hält sich in Grenzen und trotzdem scheint es doch fordernder zu sein, als dies allgemein den Anschein hat. Es ist ein sehr technischer Sport und der Materialfetischist kommt auch nicht zu kurz. Man kann auch in fortgeschrittenem Alter noch Golfprofi werden. Ich hab es leider noch nie probiert.

In welcher Epoche der Weltgeschichte würdest du gerne mal Urlaub machen?

Ich denke, dass vergangene Epochen der Weltgeschichte im Allgemeinen überbewertet werden. Viel wird romantisiert, Negatives übersehen oder verschwiegen. Was ich über vergangene Epochen der Weltgeschichte wissen will, kann ich mir anlesen ohne mich dem Risiko auszusetzen, dass mir aus einem Fenster ein Pisspott über den Kopf geschüttet wird oder dass ich als Hexer in einer Folterkammer lande, nur weil ich etwa 3 Köpfe größer bin als der durchschnittliche Mann damals. Da möchte ich doch lieber hier bleiben.
Obwohl, eines würde mich doch interessieren: Wie es in Europa ausgesehen hat, bevor der Mensch hier sesshaft wurde. Ich habe einmal gelesen, dass es hier riesige Urwälder gab. Das würde ich mir schon ganz gern einmal ansehen.

Linux, Apple oder Windows?

Apple, ganz klar. Manche Leute behaupten, dass Apple ein riesiger Monopolist ist, viel schlimmer als Microsoft. Man wird in iTunes oder im App Store eingesperrt und Apple bestimmt, was man kaufen darf und was nicht. Im Prinzip haben diese Leute vielleicht sogar recht. Aber ich nutze daheim einen iMac, ein iPad und auch ein iPhone. Und soweit es mich angeht, gab es alles, was ich mir gern kaufen wollte, bei Apple. Wem ich hier mein Geld in die Taschen packe kann mir egal sein.
Und das Wichtigste für mich aus Endverbrauchersicht: Es funktioniert. Ich habe es bereits mehrfach mit Linux versucht, aber das ist und bleibt ein System für Leute, die sich mit der Technik befassen wollen. Was nützt es mir, wenn ich zwar theoretisch alle Freiheiten habe, aber zwei Semester studieren muss, um diese Freiheiten auch nutzen zu können?
Windows? Naja, da bin ich ein gebranntes Kind. Also Apple.

Eine Woche kein Internet und kein Handy, wie würdest du damit umgehen?

Ich mache zwei daraus und nenne es Familienurlaub.

Beobachtest du die Profiszene der Sportart, die du betreibst?

Ja. Das gehört für mich dazu. Allerdings bin ich nicht immer auf dem neuesten Stand.

Welcher Superheld wärst du gerne?

Batman. Wegen der coolen Technik. Ich wüsste einfach zu gerne, was der noch so in seiner Bathöhle hat. Außerdem kann der tagsüber als Milliardär viel Geld ausgeben, exzentrisch sein und sich mit schönen Frauen umgeben.
Herz, was willst du mehr?

Meine 11 Fragen

Ich habe beschlossen, mir keine neuen Fragen auszudenken. Ich überspringe diesen Teil einfach und komme direkt zum Ende. Reicht ja auch.

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